Wo die Welt zu Ende war 2012

Wo die Welt zu Ende war wirft 21 Jahre nach dem Mauerfall einen Blick auf die ehemalige innerdeutsche Grenze. Damals bildeten 1378 Kilometer Grenzzäune und Stacheldraht, Soldaten mit Schießbefehl sowie über lange Jahre Minenfelder und Selbstschussanlagen eine Grenze, die das Land und die Landschaft teilte. Heute ist daraus ein einzigartiges Biotop für Pflanzen und Tiere geworden, die sich in dem Gebiet ungestört entwickeln konnten. Sichtbar wird der Kontrast der wilden, ungezähmten Landschaft und den wenigen noch erhaltenen Spuren der Grenzanlagen. Eine Mischung aus Natur und menschengemachtem Schrecken. 

Die seltsamen Tage 2010-2014

Mit dem Projekt Die seltsamen Tage unternehmen Ute Mahler und Werner Mahler eine Expedition in bekannte Gebiete. Sie suchen das Überraschende in ihrer Umgebung, sie finden Unerwartetes in alltäglichen Situationen. Dabei verändern sie nichts, sie inszenieren nicht. Nur durch die Entscheidung, welchen Ausschnitt aus der Realität sie wählen, geben sie den Objekten ihren Raum, in dem sie ihr Eigenleben beginnen. In menschenleeren Landschaften finden sie Stillleben, die darauf warten, gesehen zu werden und die trotzdem ihr Rätsel nicht preisgeben.

Kleinstadt 2015-2018

Überall gibt es sie, nicht nur in Ost- und Westdeutschland: jene Orte, in denen das Leben in eine Lethargie gefallen ist, die meisten Läden geschlossen sind, Häuser leer stehen und sich der Verfall scheinbar nicht aufhalten lässt. Die Bevölkerungszahlen sinken drastisch. Es sind Kleinstädte, deren Zukunft auch an der Entscheidung einer jungen Generation hängen: gehen oder bleiben? Ute Mahler und Werner Mahler fotografierten in mehr als 100 Kleinstädten und fügen die Bilder zu ihrer Vorstellung einer Kleinstadt zusammen.

An den Strömen 2019-heute

Das jüngste Projekt von Ute Mahler und Werner Mahler trägt den Titel An den Strömen. Ströme, dieses Wort beschreibt die Flüsse, die über 500 km lang sind und im Meer enden. Auf der einen Seite bilden sie Ländergrenzen und auf der anderen Seite fließen sie einfach über sie hinweg. Aktuell sind Flüsse die am meisten gefährdeten Habitate weltweit. Aber ein Strom ist auch immer ein Sehnsuchtsort. Sie konfrontieren uns Menschen mit den Auswirkungen unseres Handelns. So konnten zwei der zwölf Ströme in Europa bisher nicht fotografiert werden: der Don und der Dnepr. Ihr Fehlen in dieser Reihe steht für andere menschengemachte Katastrophen: die Kriege.

Lissabon 1987-1988

1987 und 1988 unternahmen Ute Mahler und Werner Mahler zusammen mit dem Autor Wolfgang Kil zwei Reisen nach Lissabon, um die Stadt und ihre Menschen für ein Buchprojekt des Leipziger Brockhaus Verlages zu fotografieren und zu beschreiben. Es war für die damals in der DDR schon bekannten Fotografen die erste sich bietende Möglichkeit, gemeinsam hinter den Eisernen Vorhang zu reisen. Der Mauerfall führte zur Auflösung des Leipziger Verlages und so teilten auch die Bilder und Kontaktbögen das Schicksal vieler Buchprojekte aus der DDR. Sie verschwanden in grauen Kisten in einem Archiv in Brandenburg, aus dem sie erst im Jahr 2021 wieder auftauchten. Bei der Sichtung der Bilder wurde klar, dass Lissabon das erste gemeinsame Projekt der Mahlers war, lange bevor sie sich 2008 erstmals bewusst für eine Co-Autorenschaft entscheiden sollten.

Auf dem Land. Am Fluss. 2020

Für das F.A.Z. Magazin fotografierten Ute Mahler und Werner Mahler im Sommer 2020 erstmals gemeinsam eine Modestrecke. In Werben an der Elbe, Szenen jenseits der Feier. Bilder von den ein, zwei Stunden, in denen die jungen Gäste die Gesellschaft samt Kaffeetafel verlassen und sich durch die Gegend treiben lassen. Wie alle Ihre Arbeiten seit 2008, ist auch diese Auftragsarbeit mit ihrer Großformatkamera fotografiert. Die Kollektionen der bekanntesten großen Marken wurden bewusst ohne professionelles Haar & Make up von Familienmitgliedern, Bekannten, den Enkeln präsentiert.

Ein Dorf 1950-2022

Berka an der Wipper - Ein Dorf, beinahe mittig in Deutschland liegend und dennoch ein eigener Kosmos.
Die Menschen, das Leben, die Landschaft - drei Fotograf:innen einer Familie begleiten all das über 70 Jahre lang. Von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Die Fotografien von Ute Mahler, Werner Mahler sowie von Ute Mahlers Vater Ludwig Schirmer, zeigen in einer großen, multiperspektivischen Erzählung die Spuren der Zeit, die Veränderungen und die Umbrüche, aber auch die Konstanten und die jährlich wiederkehrenden Momente im Alltag der dörflichen Gemeinschaft und stellen Fragen zu unserem Verständnis von Heimat.